• Zurück in Europa

    Der schamlose Veloklau

    Lest ihr eigentlich noch mit? Nicht? Das dachten wir uns. Ihr habt uns aufgegeben. Abgeschrieben. Als bloggende Radler, versteht sich. Jetzt, wo uns keine Riesenkobras mehr verschlingen, ist der Spannungsfaktor um einiges reduziert. Das verstehen wir. Obwohl: Es ist uns nun schon einige Male zu Ohren gekommen, dass da draussen noch einige sind, die mit Wonne auf Fortsetzung warten. Das motiviert uns natürlich. Denn noch ist diese Geschichte nicht zu Ende erzählt. Wir sind in Florenz. Also, eigentlich sind wir noch nicht ganz in Florenz. Denn als wir unsere Räder über den Platz vor dem Dom rollen lassen, macht es in Christians Hinterrad zum sechsten Mal auf dieser Reise „pfffft“.…

  • Neuseeland

    Auf dem fünften Kontinent

    Beim Anflug auf Downtown Sydney atmen wir ein erstes Mal erleichtert auf. Was auf unsere Netzhaut trifft, gefällt uns auf Anhieb. Eine herrlich schroffe Küste, urbaner Grossstadtdschungel, freundlicher Sonnenschein und Menschen, die man versteht! Wir hatten uns heimlich ja schon für etwas verrückt gehalten. Oder besser, zivilisationsentfremdet. Denn in Neuseeland hatten wir stets das Gefühl, wie zwei asoziale Marsmenschen durch die Gegend zu steuern und ständig irgendwo anzuecken. Zum Beispiel beim Lebensmitteleinkauf in einem 1000-Seelen-Dorf. Damit wir den Fussgängern den Weg nicht versperren, stellen wir unsere Räder ganz einfach in eine freie Parklücke. Ergibt Sinn, denken wir. Nicht der Neuseeländer. „You might wanna park your bikes somewhere else“, werden wir…

  • Dies und das

    Verloren, zerstört, gestohlen… versenkt!

    Alles begann ganz harmlos. Erst waren es ein paar Löcher in den Handschuhen aus feinster Merinowolle in Scuol. Dann der spurlos verschwundene Hering in Kroatiens Sturmböe. Dann die gebrochenen Zeltstangen in Griechenland. Dann das streikende Objektiv in Turkmenistan. Soweit noch alles unter Kontrolle. Die eigentliche Zerstörungswelle begann erst in China. Das heisst: Eigentlich fand sie ihren Anfang auf 4000 Metern Höhe in Tadschikistan. Der Wind weht so stark, dass Christians parkiertes Velo umfällt, genau auf den am Lenker hängenden Helm. Das Zersplittern in tausend Styropor-Teile klingt lustig – doch ist der Helm fortan nur mehr als Kopfschmuck zu gebrauchen. Und wir wissen noch nicht: Die Material-Zerstörungswut ging erst gerade los.…

  • Neuseeland

    Unser K(r)ampf

    Neuseeland, das war in unserer blühenden Fantasie ein bisschen Campingferien in grandioser Natur, wenig Verkehr und angenehmes Herbstwetter. Tatsächlich fühlt es sich aber an wie im Outdoor-Bootcamp. Als erstes belastet uns der Temperaturschock. Von über 40 Grad in Singapur auf 10 Grad und eisigen Wind sind wir körperlich nicht vorbereitet. Uns friert konstant, während die Neuseeländer ungerührt in Shorts herumrennen. Der Wind ist entweder des Velofahrers Freund oder aber ein garstiger Feind. Auf unserer Alpenüberquerung haben wir ihn ständig im Gesicht, teilweise so stark, dass wir kaum mehr vorankommen. Für eine kleine Verschnauf- oder Snackpause zwischendurch gibt es keinen Ort, an den man sich vor den Elementen schützen könnte. Kein…

  • Dies und das

    Furt kommt zrügg

    Was furt.ch geht, muss irgendwann auch wieder zrügg.ch. Am Freitag, 2. Mai 2014 fahren wir unsere allerletzte Etappe von Weggis zurück nach Zürich. Wer sich wie wir von ein bisschen Regen 🙂 nicht vom Spass abhalten lässt, trifft uns um 14 Uhr am Bahnhof Cham zum gemütlichen Ausrollen auf den finalen 35 Kilometern. Um 17 Uhr treffen die beiden Velozigeuner definitiv in Zürich ein, wo sie ihr ungepflegtes Äusseres und ihre verwilderte Art erstmals an der Zivilisation austesten. Diejenigen mit Schlechtwetteraversion oder Goretex-Allergie finden uns ab 17.00 Uhr im Café des Amis. Dort nehmen wir in aller Gemütlichkeit unser letztes (oder erstes) Bier, bevor wir die letzten Meter nach Hause…