Gear of the week
Dass wir für allerhand Gegebenheiten gewappnet sind, kann ja unserer Ausrüstungsliste entnommen werden (auch liebevoll Transa-Katalog genannt). Hier sagen wir euch, an welchem Material wir in der jeweiligen Woche am meisten Freude gehabt haben. Es versteht sich von selbst, dass diese Hitparade stark saisonalen und klimatischen Schwankungen unterliegt…
Woche 53: 22.03. – 28.03.2014: Von Europa nach Neuseeland, um dort gestohlen zu werden
Ein Nachruf auf zwei treue Begleiter: Unsere Plastik-Mehrwegbecher, ein Souvenir vom Gurtenfestival vor vielen Jahren, haben uns auf so manchem Trek und auch auf der bisherigen Reise gute Dienste geleistet. Stabil und doch sehr leicht sind sie, hübsch verziert von Künstlern ebenso. Ärgerlich, dass sie uns von ein paar frechen Maori-Teenagern im Hostel geklaut wurden, genauso wie eins unserer zuverlässigen Huntsman-Taschenmesser von Victorinox.
Woche 52: 15.03. – 21.03.2014: Und sie läuft und läuft…
Über 18’000 Kilometer haben unsere Nabenschaltungen abgespult, seit wir vor knapp 3 Jahren unsere neuen Veloträume entgegennehmen durften. Es scheint fast, dass eine Rohloff Speedhub wie ein guter Wein ist: Sie wird mit jedem Jahr noch besser. Abgesehen von einem sporadischen Ölwechsel hatten wir bisher null Wartungsaufwand. Wir schalten und schalten und freuen uns, wenn das kleine Wunderwerk aus Kassel je nach eingelegtem Gang etwas anders surrt.
Woche 51: 08.03. – 14.03.2014: Stabil und fantastisch leicht: Unsere Lieblings-Weinflasche
Anders als die vielen Touristen in ihren Wohnmobilen sind wir im Land der Kiwis ja der stetigen Unbill der Natur ausgesetzt. Umso mehr freuen wir uns bei unserer allabendlichen Essenszubereitung in der Feldküche auf ein gelegentliches Gläsli Wein. Doch wer will schon eine schwere Glasflasche mitschleppen? In solchen Fällen setzen wir auf den genialen PlatyPreserve von Platypus. Weinflasche auf dem Supermarkt-Parkplatz umfüllen und schon sind wir gerüstet für ein gediegenes Dinner. Auf den wohltemperierten Jazz der arrivierten Frührentner müssen wir dabei zwar verzichten, dafür kriegen wir regelmässig Besuch von Tausenden von Sand Flies.
Woche 50: 01.03. – 07.03.2014: Lächeln wie geschmiert
Neuseelands Klima ist extrem. Vier Jahreszeiten an einem Tag sind keine Seltenheit, zudem ist die Luft an der Ostküste extrem trocken. Obwohl wir ohne sie gar nicht erst losgefahren wären, ist diese hier so wertvoll wie schon lange nicht mehr: Die Blistex-Lippenpomade. Macht nachhaltig geschmeidig, schützt vor der Sonne und verhindert ein sprödes Lächeln. Einfach ein Muss!
Woche 49: 22.02. – 28.02.2014: Wasserdichte Handschuhe
Neuseeland begrüsst uns mit eisigen Temperaturen und Dauerregen. Zum ersten Mal seit langem müssen wir tief unten in der Tasche kramen, um an unsere wasserdichten Handschuhe zu gelangen. Wir können uns beim besten Willen nicht erinnern, wann wir diese zum letzten Mal brauchten! Bei richtiger Anwendung hält der Subzero-Handschuh von Specialized erstaunlich lange trocken und warm. Hier unser Tipp: Immer mit dem ebenfalls dichten Innenhandschuh verwenden. Und bitte die triefend nassen Ärmel nicht reintropfen lassen. Klassischer Anfängerfehler! 😉
Woche 48: 15.02. – 21.02.2014: ¾ ist Trumpf
Malaysia ist ein muslimisches Land. Obwohl hier auch viele Chinesen und Inder leben, bemerken wir den Wechsel in eine konservativere Region nur allzu gut. Gebadet wird in Vollburka und das Kopftuch ist wieder gross en vogue. Als Frau schätze ich deshalb meine ¾-Velohose, die über das Knie reicht und nicht so knalleng daherkommt wie ein kurzes Modell. Doch nicht nur in Malaysia greife ich auf die zusätzlichen Stoffzentimeter zurück. Sei es aus klimatischen oder religiösen Gründen: Bereits seit der Türkei begleitet mich das ¾-Modell treu und macht die kurze Radlerhose arbeitslos.
Woche 47: 08.02. – 14.02.2014: Velohelm mit Dächli
Je südlicher wir kommen, desto unerbittlicher brennt uns von morgens bis abends die Sonne auf den Kopf und ins Gesicht. Und keine Wolke trübt den Tropenhimmel! Umso glücklicher sind wir einmal mehr über unsere Velohelme, die uns mit ihrer dicken Styroporschicht und dem luftigen Bau den Kopf nicht nur sicher, sondern auch angenehm kühl halten. Und besonders nützlich: Unsere Modelle haben vorne ein Plastikdach, das zusätzlichen Schutz bietet vor den unerbittlichen Strahlen.
Woche 46: 01.02. – 07.02.2014: Schlafen im Sack
Willkommen in Malaysia! Unterkünfte sind hier im Vergleich zu Thailand ein ziemlicher Abstieg: Erstens teurer und zweitens dreckiger. Unser Reiseführer warnt gar explizit vor Bettwanzen. Olé! Treffen wir es wieder einmal in ein Hotelbett der eher dürftigen Sorte – wo die Bettlaken irgendwann in den 1960er Jahren das letzte Mal gereinigt wurden – kuscheln wir uns gerne in unsere dehnbaren und wärmenden Reactor Thermolite Schlafsackinlets. Hier weiss man wenigstens, in wessen Dreck man liegt!
Woche 45: 25.01. – 31.01.2014: Mozilla Location Service
Wenn wir uns verfahren haben und wissen wollen, wo wir stecken, können wir bequem das Handy anstellen und kennen dank GPS und Google Maps unsere Position fast metergenau. Da die Firma Google bezüglich Privatsphäre jedoch mit zweifelhaften Methoden arbeitet, stellen wir uns ab sofort in den Dienst eines interessanten Pilotprojekts: Das Location-Service-Projekt von Mozilla. Unser Handy sammelt den ganzen Tag still und leise Daten von Mobilfunkantennen und Wifi-Spots. Das Ziel ist es, dereinst einen Lokalisierungdienst anzubieten, ohne dass der Nutzer dafür seine gesamte Privacy aufgeben muss. Das Lustige daran: Da wir in Südostasien bisher quasi die einzigen sind, kann nun die ganze Welt unsere Route auf der Mozilla-Karte anschauen. Hübsch! 🙂
Woche 44: 18.01. – 24.01.2014: Mr Lumpy
Egal, wie früh wie morgens aufstehen (und meist sind wir darin nicht besonders erfolgreich): Wenn Etappen um 100 Kilometer und mehr rufen, können wir der Hitze im Süden Thailands nicht ausweichen. Zwar sind für uns die hiesigen 40 Grad nicht ganz so zermürbend wie die trockene Heissluft in Zentralasien, aber dafür fliesst im feuchten Klima Südostasiens der Schweiss in Strömen. Während der Fahrt geht das dank Wind ganz gut. Sobald wir aber anhalten, sind wir innert Sekunden patschnass und die Sonnencreme brennt fröhlich in den Augen. Da kommt Mr Lumpy wie gerufen: Eigentlich als Putzlappen fürs Velo vorgesehen, wischen wir uns mit ihm den Schweiss von der Stirn und das Salz aus den Augen. Pffft!
Woche 43: 11.01. – 17.01.2014: Faulenzen am Strand mit dem Elefanten in der Hand
Auf unserem Weg, nunmehr in den Süden statt immerzu ostwärts, befinden wir uns mittlerweile auf der Höhe von Sri Lanka. Entsprechend heiss ist es geworden. Diese Woche lassen wir es ruhiger angehen und legen an den Stränden des Golfs von Thailand immer mal wieder einige Faulenzertage ein. Was liegt da näher als ein erfrischendes Getränk in der Hand? Statt einem Gear of the week küren wir darum ausnahmsweise das Beer of the week: Chang, der Elefant unter den Bieren – am besten direkt aus dem Tiefkühler. Prost!
Woche 42: 04.01. – 10.01.2014: Wenn der Hintern brennt
Tag für Tag um die sechs Stunden im Sattel, das ging bis in die tropischen Gefilde erstaunlich gut. Kaum jedoch sind wir in die immerfeuchte Zone eingetreten, brennt der Hintern wie tausend Höllenfeuer. Und es wird stetig ärger, denn diese Woche absolvieren wir einige anspruchsvolle Etappen von bis zu 145 Kilometern. „Das kann doch nicht sein?!“, sagen wir uns und suchen verzweifelt nach Abhilfe. Von anderen Radlern erhalten wir den ultimativen Tipp: Vaseline. Grosszügig auftragen und alles läuft wieder wie geschmiert! Ist es ja auch.
Woche 41: 28.12.2013 – 03.01.2014: More than One night in Bangkok
Woche 40: 21.12. – 27.12.2013: Biking Southeast Asia with Mr Pumpy!
Zwischen Thailands Bergen im hohen Norden bis ganz hinunter an die Grenze zu Malaysia haben wir ein paar Kilometer zu absolvieren. Und da wir das ungern auf der vielbefahrenen Hauptverkehrsachse tun, kommt ein erfahrener Guide gerade recht: Mr Pumpy! Er kennt die vielen ruhigen Nebenstrassen, die durch verschlafene thailändische Kleinstädte führt. Und beim Lesen seiner humorvollen Anmerkungen werden auch gleich die Lachmuskeln trainiert!
Woche 39: 14.12. – 20.12.2013: Diethyltoluamid, und weg sind die Moskitos
Nah an der Grenze zu Burma soll die Malariagefahr in Thailand am grössten sein. Was also tun, wenn man genau dort ein paar Tage vom Velo steigt und stattdessen in einem Waldkloster mitten in der Natur wohnt? Ein gefundenes Fressen für die vielen Stechbiester sind wir da. Da hilft nur eins: Ein Mückenspray der härteren Sorte! Neu halten wir Ausschau, wie viel DEET drin steckt – je mehr, desto besser.
Woche 38: 07.12. – 13.12.2013: Blaues Flämmlein, tanz!
Bei Wind und Wetter, im Pamir-Gebirge auf 4200 Meter oder im feuchten Dschungel, mit Benzin oder Diesel: Der Whisperlite International von MSR ist zuverlässig zur Stelle, wenn Wasser, Pasta oder Suppe gekocht werden muss. Der Kocher brennt nach wenigen Handgriffen, Wartungsaufwand von Brenner und Pumpe gleich Null. So gibt es auch in den nordthailändischen Bergen ein warmes Nachtessen, als wir spontan eine Campingnacht einlegen.
Woche 37: 30.11. – 06.12.2013: Draussen vor dem Netz, das summts
Schon im fernen Griechenland mussten wir einsehen, dass beim Packen ein wichtiges Utensil aus dem Rennen fiel: Unser Reisemoskitonetz von Anti-Brumm. Mit einem Haken oder viel Schnur und Ingenieurskunst lässt sich das Ding in fast jedem Hotelzimmer irgendwo hinhängen. Ging es im Land der Hellenen nur darum, die juckenden Stiche zu vermeiden, sehen wir uns nun ganz anderen Gefahren ausgesetzt: Dengue ist weit verbreitet, Malaria kann man sich allenfalls auch holen und von japanischer Enzephalitis wollen wir gar nicht erst sprechen. Dank dem Kurierdienst von Andrea und Andrew sind wir seit Iran wieder mit einem Netz bewaffnet und lassen die Stechbiester nachts draussen hungrig herumfliegen. Gute Nacht!
Woche 36: 23.11. – 29.11.2013: Der Blick zurück
In Thailand läuft alles verkehrt. Wo rechts, da links; wo links, da rechts: Genau, Linksverkehr! Auch nach Tagen des Fahrens auf der linken Seite fühlt es sich immer noch falsch an. Umso wichtiger, bei jedem Manöver jeweils einen Blick in den Spy von Zéfal zu werfen, der jetzt natürlich auf der rechten Seite sitzt. Aber nicht nur in Thailand ist der Rückspiegel ein unverzichtbarer Gegenstand: Je nach Strecke und Verkehr schauen wir mehrmals pro Minute nach hinten: Das kleine, dritte Auge ist zu einem der unverzichtbarsten Utensil an unseren Rädern geworden. Es geht schon so weit, dass wir sogar beim Überqueren der Strasse zu Fuss automatisch in den virtuellen Rückspiegel schauen. Nur ist dann natürlich keiner da. 😉
Woche 35: 16.11. – 22.11.2013: Das Gummi-Kamel
Wer unsere Räder anschaut, dem fällt sofort Yvonnes komischer Sattel auf. „Was ist das?“ fragen dann jene, die etwas Englisch können. „Mein Gummi-Kamel“ entgegnet sie dann jeweils grinsend, und demonstriert, wie die wippende Sattelstütze Thudbuster LT von Cane Creek funktioniert. Und tatsächlich ist sie auf dieser Reise viel gebraucht worden: Auf Tadschikistans haarsträubenden Strassen, über Löcher, Feldwege und holprige Baustellen wird Yvonne sanft abgefedert, während Christians Rücken gnadenlos durchgeschüttelt wird. Ein kleiner Luxus, der sich auch auf Laos‘ Holperpisten bestens bezahlt macht.
Woche 34: 09.11. – 15.11.2013: Trillerpfeife
Eigentlich war die Pfeife für Notfälle gedacht, falls wir uns in der Wildnis verlieren oder gar überfallen werden. Doch in China erhält dieser Ausrüstungsgegenstand plötzlich eine andere Dimension: Es gilt, die ignoranten Strassenverkehrsteilnehmer (sprich: alle) zurechtzupfeifen! So trillern wir uns durch den Grossstadtdschungel, die Pfeife stets zwischen den Zähnen im Anschlag. Der schrille Ton, er hilft: Die Chinesli machen grosse Augen, wenn sie uns hören – und biegen nicht wie sonst kopflos in die Strasse ein.
Woche 33: 02.11. – 08.11.2013: Meterlange Sicherheit
Während wir in der Grosstadt Kunming das süsse Nichtstun geniessen, stehen unsere beiden Räder im Hostel still und brav in einer Ecke. Damit sie auch Tage später noch am gleichen Ort stehen, haben wir ein massives Kabelschloss und die noch praktischere Kabelschlaufe Abus Cobra 2m mit dabei. Egal ob am Treppengeländer, am Baum, am Strommast oder an einer Sitzbank: Die zwei Meter lange Cobra gibt uns ein sicheres Gefühl und vor allem einen ruhigen Schlaf.
Woche 32: 26.10. – 01.11.2013: Der Jäger unter den Offiziersmessern
Grosse Klinge, kleine Klinge, Dosenöffner mit kleinem Schraubenzieher, Korkenzieher, Stech-Bohr-Nähahle, Holzsäge, Ring, Zahnstocher, Pinzette, Mehrzweckhaken, Kapselheber mit Schraubenzieher und Drahtabisolierer, Schere: Alles das zusammengefasst in 97 Gramm Präzisionsmaterial heisst Huntsman von Victorinox – unser liebstes Sackmesser aus Ibach in der Innerschweiz. Am letzten Oktobertag 2013 auf einer chinesischen „Alp“ feiern wir eine Premiere: Steht uns doch beim Zeltaufbau ein widerspenstiger Föhrenast im Weg. Da hilft nur noch der erstmalige Einsatz unserer Huntsman-Säge: Ritsch-ratsch, weg ist der Ast!
Woche 31: 19.10. – 25.10.2013: Magura – sie bremst und bremst (wenn man sie noch hat)
Scheibenbremse. Felgenbremse. Band-, Trommel- , Rollenbremse. Rücktrittbremse – die Vielfalt an Bremsmodellen ist riesig, für uns Langzeitreisende geeignet sind jedoch nur wenige Varianten. Wir entschieden uns für die hydraulische Felgenbremse HS11 von Magura – bewährt und nahezu wartungsfrei (sofern man den Bremshebel nicht am Strassenrand versenkt). Die Magura ist viel besser dosierbar als jede herkömmliche Felgenbremse und hat dabei eine wesentlich höhere Bremskraft. Und sollten die Bremsblöcke dereinst verschlissen sein (schon weit über 12’000 Kilometer haben sie klaglos überstanden), sind die neuen mit wenigen Handgriffen erst nach stundenlanger Fummelei und unter lautem Gefluche eingeklickt. Spätestens nach unserem Flug nach Neuseeland und einer danach leckenden Magura wissen wir: Eine hydraulische Bremse eignet sich für Langzeitradler in entfernten Regionen nicht. Magura kriegt hiermit den Special Award „UnGear of the week“!
Woche 30: 12.10. – 18.10.2013: Google Maps
Es ist wahrlich eine Hassliebe, die uns verbindet. Ohne könnten wir nicht, aber mit gehts auch nicht immer. Trotzdem: Dank Google Maps finden wir in jeder chinesischen Stadt zum angepeilten Ziel, und wichtiger – auch wieder zurück. Google Maps kennt Hotels, Supermärkte, Sehenswürdigkeiten, und infolge mangelhafter GPS-Karten zeigt uns die Gratiskarte von Google in dieser Woche gar Städte und Strassen an, die auf unserem GPS nicht mal existieren. Definitiv mehr Hass als Liebe erntet von uns aber die neue mobile Version 7 von Google Maps, die von Offlinekarten und Geländeansicht nichts mehr wissen will. Danke, Google…
Woche 29: 05.10. – 11.10.2013: Der meistgebrauchte Ziploc-Behälter der Welt
Nie hätten wir gedacht, dass unsere vor 13 Jahren (!) in den USA gekauften Wegwerf-Plastikschalen von Ziploc zu einem derart praktischen Ausrüstungsgegenstand werden. Salat, Pasta oder sonstige Reste vom Vorabend wandern in die Plastikschüssel und werden am nächsten Tag mit grösstem Vergnügen verzehrt. Die Haferflocken fürs Frühstück lassen sich darin bequem schon am Vorabend einweichen und das Beste: Die höllisch scharfen chinesischen Instantnudeln passen mit ein bisschen heissem Wasser versehen bestens in unsere Behälter. E Guete!
Woche 28: 28.09. – 04.10.2013: Im wohligen Federkleid
An fünf von sieben Tagen haben wir in dieser Woche gezeltet. Im Osttibet wird es auf über 3000 Metern über Meer in unserer mobilen Behausung in der Nacht gerne auch mal unter null Grad. Da freut man sich jeweils tierisch über ein bisschen Wärme, auch wenn uns die flauschige Daune (immerhin nicht aus Lebendrupf!) schon ein etwas schlechtes Gewissen bereitet. Unsere Ajungilak-Daunenschlafsäcke von Mammut wiegen zwar um 1,5 Kilo und nehmen einiges an Platz ein, aber halten auch in klirrend kalter Nacht herrlich warm.
Woche 27: 21.09. – 27.09.2013: Bequemer liegen im Zelt und auf der Hostel-Pritsche
Ein geeignetes Zeltplätzchen zu finden, ist nicht immer ohne: Möglichst versteckt, nicht allzu exponiert, windgeschützt, gegen Stein- und Baumschlag gesichert soll es sein, und am nächsten Morgen sollen uns die Sonnenstrahlen möglichst rasch erreichen. Und dann die Unterlage: So flach wie nur möglich, ohne scharfe Felsbrocken und dornenbehaftete Sträucher. Leider erfüllen die wenigsten unserer Plätze all diese Anforderungen, umso mehr sind wir froh, dass wir dann zwischen Mutter Erde und uns noch ein schützendes, wärmendes Etwas legen können: Die Exped Downmat 7. Mit 170 Gramm Daunen gefüllt, isoliert sie hervorragend gegen die Kälte von unten. Die dicke Luftpolsterung gleicht Unebenheiten aus und macht das Schlafen am Boden zumutbar. Nicht nur draussen in der Natur, sondern auch in all den schönen Gasthäusern, wo das Prinzip der Matratze noch nicht bekannt ist…
Woche 26: 14.09. – 20.09.2013: Immer schön unter Druck
Immer wieder mal fahren wir einen Platten ein. Natürlich genau dann, wenn es gerade kalt, nass, schmutzig ist oder wir aus Gründen höherer Macht in Eile sind – zum Beispiel weil die Grenze schliesst. Also schnell einen neuen Schlauch rein und pumpen, pumpen, pumpen! Ein Kraftakt, bis in unseren breiten Pneus 4 bis 5 Bar Druck drin sind, denn eine geeignete Tankstelle fürs Aufpumpen ist meistens nicht in Sicht. Da setzen wir auf bewährte Qualitätsware, auf die Micro Floor Drive HVG von Lezyne. Diese kann dank intelligentem Schraubsystem leicht aufs Ventil gedreht werden, ist standfest dank stabiler Fussraste, hat einen langen Schlauch mit integrierter Druckanzeige und ist dank Alu erst noch erstaunlich leicht – sie bietet einfach alles, was man sich von einer Pumpe wünschen kann.
Woche 25: 07.09. – 13.09.2013: Jederzeit heisse Nudelsuppe dank Thermos
„Jede Kalorie zählt“ ist unser Motto im Pamir. Für ausgedehnte Kochaktionen zur Mittagszeit fehlen uns aber meist sowohl Musse und Zutaten, weshalb oft Instantnudeln und Reste des Vorabends auf dem Teller landen. Dafür müssen wir jeweils nicht einmal den Kocher auspacken: Dank der Thermosflasche FBB 1000 ist das am Abend zuvor gekochte Wasser immer noch perfekt heiss. Sogar für eine heisse Ovo oder einen Kaffee zum Zmorge reicht es gerade noch mit der Literflasche. Und falls am Abend noch etwas übrig bleibt, gibts sogar noch warmes Wasser für die Katzenwäsche. Eine unübertroffene Wärmeleistung, für die wir gerne ein halbes Kilo Gewicht mittragen.
Woche 24: 31.08. – 06.09.2013: Blind wie ein Maulwurf
Für en tüüfe gsunde Schlaf brauchen wir vor allem eines: Dunkelheit! Meist ziert in Zentralasiens Hotels jedoch nur ein winziger Hauch von etwas das Fenster – wenn überhaupt. Einen Vorhang auf jeden Fall kann man das kaum ernsthaft nennen. Sobald es draussen hell wird, ist auch das Zimmer taghell erleuchtet und an Schlaf nicht mehr zu denken. Aber auch im Zelt wird es unangenehm hell, wenn sich die Sonne über den Horizont erhebt. Die gute alte Schlafmaske schenkt uns auf dieser Reise ganz viel dunkle Stunden und so einen Haufen Schlaf. Danke!
Woche 23: 24.08. – 30.08.2013: High-tech unterm Himmelszelt
Ein bisschen experimentell war es ja schon, für eine so lange Reise auf ein Zelt mit Karbon- statt Aluminiumstangen zu setzen. Erfahrungen damit hatten wir keine, dafür kennen und schätzen wir das ähnliche Zweierzelt Hubba Hubba HP von MSR seit vielen Jahren. Wir wollten mehr Platz, jedoch kein zusätzliches Gewicht, also haben wir das Carbon Reflex 3 erworben. Gross war der Schreck, als schon bald ein Karbonelement barst. Ist das Material doch nicht so zuverlässig wie Alu? Der Fehler war aber rasch gefunden, der MSR-Kundendienst schickte anstandslos Ersatzmaterial und seither campieren wir zufrieden – auch wenn beim Aufstellen des Zelts das Biegen der Stangen immer ein mulmiges Gefühl auslöst. Das Zelt ist ein Alleskönner: Schnell aufgestellt und selbststehend, somit ersparen wir uns bei wenig Wind das Einschlagen von Heringen. Viel Platz im Innenzelt für bequemes Sitzen und zum Verstauen von Taschen. Bei trockenem Wetter stellen wir nur das Innenzelt auf, das faktisch ein Moskitonetz ist, und haben somit Ausblick auf Mond und Sterne. Und dann eben das Gewicht: Wenig mehr als 2 Kilo für ein Dreierzelt! Auch die 300 zusätzlichen Gramm für die Zeltunterlage sind gut investiert: Diese packen wir oft für den Mittagsrast aus und ruhen uns darauf an einem schattigen Plätzchen aus.
Woche 22: 17.08. – 23.08.2013: Schärfe im Taschenformat
In Usbekistan ist die Hygiene so unterirdisch schlecht, dass wir es im Hostel zusammen mit Velofahrerkollegen vorziehen, im lauschigen Innenhof unser eigenes Essen auf den Tisch zu zaubern, anstatt uns im lokalen Restaurant einen Darmkäfer zu holen. Eine Art undefinierbare Tomatensauce und Pasta sind auf dem Speiseplan. Damit im Gaumen nicht die totale Einöde ausbricht, pfeffern wir mit unseren mobilen Chilischoten kräftig nach. Ja, unser kleines Döschen mit den zerhäckselten scharfen Schoten ist uns stets ein treuer Begleiter und hat schon so manche Pizza oder Pasta erst geniessbar gemacht…
Woche 21: 10.08. – 16.08.2013: Alexander the Grater
In Usbekistan stehen einige der schönsten Moscheen der Welt. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Mindestens jeden zweiten Reisenden trifft hier wegen den miserablen hygienischen Bedingungen und wegen schlechtem Wasser Montezumas fürchterliche Rache. Da das unkontrollierte Fäkalienverteilen auf dem Fahrrad recht unlustig ist und uns zudem bald Pässe von über 4000 m.ü.M. erwarten, versuchen wir unser Möglichstes, diese Scheiss-Erfahrung von uns fernzuhalten. Wenn Gemüse auf dem Teller landet, dann kommt es vorher gnadenlos unter den Sparschäler, seit Griechenland liebevoll Alexander the Grater genannt. Natürlich nicht irgendein Sparschäler: Der Rex-Designklassiker aus der Schweiz muss es sein. Mini-Gurken, Auberginen, Zucchetti, Karotten – dank Alexander zeigen wir den Bakterien die rote Karte!
Woche 20: 03.08. – 09.08.2013: Die Zuckerbombe
Mit leichter Wehmut erinnern wir uns diese Woche zurück an die feinen ausgepressten Myrtillen aus Kroatien. Noch immer füllen wir zur Löschung unseres grossen Durstes auch mal Saft in unsere Flaschen (hier im Iran ist gerade Kirschengeschmack König). Doch dank der unglaublichen Hitze entwickelt sich nach gefühlten dreikommafünf Minuten ein Spontanschimmel und die Flasche ist anschliessend nicht mehr zu gebrauchen. Zuhause nie in unserem Sortiment, ist hier die Zuckerbombe namens Coca Cola ein wahrer Segen. Ob Turk-, Iran- oder auch Coffy Cola: Wenn es prickelnd und kühl durch die Kehle rinnt und so manchen Hungerast übertüncht, sind wir dem Getränkemulti für einmal ganz dankbar. Denn egal wo wir sind und wie die lokale Sprache auch sein mag: Coca Cola ist universal verständlich – und man kriegt es (fast) immer.
Woche 19: 27.07. – 02.08.2013: Velofreie Ferien in Iran
Woche 18: 20.07. – 26.07.2013: Velofreie Ferien in Iran
Woche 17: 13.07. – 19.07.2013: Unbezahlbare 164 Gramm
Ohne Reiseführer unterwegs zu sein ist ungefähr gleich wie Skifahren im Nebel: Man irrt wie ein Blinder durch die Gegend und fährt mangels besseren Wissens an allen Highlights vorbei. Gerade im Iran, wo die Online-Recherche dank eingeschränktem Internet schwierig ist, lernen wir unseren Reiseführer schätzen. Doch was tun, wenn man ein Jahr lang unterwegs ist und durch mindestens 15 Länder reist? Die geschätzten drei Kilo an gedruckten „Lonely Planets“ & Co. wollen wir uns sparen, und finden deshalb eine leichte und geniale Lösung: Den E-Reader PRS-T2 von Sony. Wir schätzen die fast unendliche Batterielaufzeit, die verstellbaren Schriftgrössen und die Möglichkeit, nicht nur Reiseführer, sondern auch diverse Unterhaltungsliteratur zu speichern (für die wir bis jetzt noch gar keine Zeit hatten!). Einziger Nachteil: Die Suchfunktion könnte besser sein. Und: Schnelles Vor- und Zurückblättern, Reinkritzeln und Eselsohren falten gehören definitiv der analogen Vergangenheit an…
Woche 16: 06.07. – 12.07.2013: Endlich verheiratet!
Was für ein Gezeter war das, als wir uns in Istanbul auf die Suche nach zwei Eheringen machen. „Mein Finger ist viel zu dünn!“ und „Einen mit Diamanten ziehe ich nicht an!“ Ja, wir wollen heiraten! Zwar nur für die nächsten paar Wochen, in Ländern wie Türkei und Iran, wo das Verheiratetsein der Türöffner zum gemeinsamen Hotelzimmer ist. Doch es ist gar nicht so einfach, etwas zu finden, das nicht unglaublich billig aussieht (Totenköpfe, Herzchen), aber doch nicht zu protzig wirkt (Edelsteine, üppige Verzierungen…). Doch kaum in einer kleinen, aber feinen Hochzeitszeremonie übergestülpt, zahlt sich unsere Investition schon aus: Vor allem in den ländlicheren Regionen Ostanatoliens wird Christian an der Rezeption oft gefragt, ob wir denn auch verheiratet seien?!? „Aber selbstverständlich!“ – antwortet er dann selbstbewusst, lässt den goldenen Ring am Finger blitzen und das Thema ist besprochen!
Woche 15: 29.06. – 05.07.2013: Danki Anki
Von wo? Wohin? Verheiratet? Wieviele Kinder? Tee gefällig? Wer in der Türkei auf ausgebaute Englischkenntnisse hofft, wird arg enttäuscht. Zwar trifft man immer wieder unerwartet auf Türken mit besten Deutsch-, Englisch-, Holländisch- (ok, das nützt uns wenig) oder gar Französischkenntnissen. Doch will man sich einigermassen verständigen können und dabei gar noch ein strahlendes Lächeln auf die Gesichter zaubern, dann kommt man nicht um einige Brocken Türkisch herum. Seit sich Christian dank dem kostenlosen Online-Tool Anki einen Grundwortschatz von 180 Wörtern angeeignet hat, ist er der ungebrochene Held und Liebling unseres Gastgeberlandes. Und Yvonne versteht oft nur noch Bahnhof. Derart erfolgreich, haben wir gleich auch noch einen Farsi- und Russisch-Grundwortschatz erstellt – mit überlebenswichtigen Wörtern wie „China“, „Velo“ oder „freut mich, Sie kennenzulernen“ – und sagen: Danki Anki!
Woche 14: 22.06. – 28.06.2013: Es kräht der Hahn, es scheppert der Knorrli? Länger schlafen dank Ohrstöpseln
Göreme, Kappadokien, trumpft nicht nur mit zauberhaften Felsformationen auf, nein, auch mit den weltlautesten Muezzins. Bei aller Toleranz: Vermutlich weiss jeder Muslim in diesem Land, dass Allah gross und Mohammed sein Prophet ist. Dennoch werden alle in der Dämmerung vor Sonnenaufgang lautstark daran erinnert. Erfolgte der Ruf früher romantisch vom Minarett aus, wird dieser heute scheppernd aus der Ferne übertragen. Wir finden:
- Einer pro Quartier oder Dorf reicht vollkommen. Es ist kein besonderes Vergnügen, wenn sich drei, vier, fünf Knorrlis gegenseitig zu übertrumpfen versuchen.
- Offenbar genügt für dieses Amt die Qualifikation, ein langgezogenes Äääääääääääh mehr oder (leider oft) weniger melodiös ausstossen zu können. Es gäbe doch sicherlich den einen oder anderen begabten Sänger, dem man diese ehrenwerte Aufgabe anvertrauen könnte!
- Lobsingt der Muezzin erst mal anmutig, wäre als nächstes in die Übertragung seines Gesangs zu investieren. Die Qualität der Lautsprecher oder besser: der Megafone auf den Minaretten ist wirklich hundsmiserabel.
Also: Ein paar Lira in die Hand nehmen, und schon bald erschallt der Gebetsruf harmonisch, sanft und liebreizend wie in tausendundeiner Nacht. Bis dahin schwören wir auf Ohrstöpsel. Allahu akbar!
Woche 13: 15.06. – 21.06.2013: Caravanistan – the silk road travel guide
Was wäre der moderne Mensch ohne Internet! Wir fragen uns schon die ganze Zeit, wie es Marco Polo wohl nach China geschafft hat. Visabeschaffung, Grenzformalitäten, Zollbestimmungen, Wetterdaten: Das alles musste sich der Polo Marc in mühseliger Kleinstarbeit im Gespräch mit der lokalen Bevölkerung erarbeiten (oder auch nicht :-)). In modernen Zeiten ist es allerdings doch auch nicht ganz ohne. Dank der Datenflut im Internet findet man zwar immer das Gesuchte, doch ob die Informationen so noch stimmen? Wir sind auf unseren grossangelegten Recherchen zu Visa und Konsulaten auf Caravanistan gestossen – und sind begeistert. Detaillierte, aktuelle Informationen über den ganzen Bürokratiehaufen im zentralasiatischen Gebiet. Wir ziehen den Hut und geben gerne auch unsere Informationen und Erkenntnisse weiter. Top!
Woche 12: 08.06. – 14.06.2013: Skype
Wieder mal ein digitales Gear diese Woche, wir sind ja auch nicht mit dem Velo unterwegs, sondern schlagen uns in Istanbul mit den Konsulaten einiger aufstrebender Länder Zentralasiens herum. Das Telefon ist dabei ein unverzichtbares Hilfsmittel. Was haben wir erfolglos angerufen und minutenlang der Warteschlaufe des Telefonbeantworters gelauscht oder mit fremdsprachenfreien Angestellten geradebrecht. Da kommt Skype goldrichtig, denn mit konventionellen Anrufen hätten wir vermutlich unser halbes Reisebudget in nutzlose Anrufversuche versenkt – was nur unserem serbelnden Mobilfunkbetreiber back home ein paar schöne Roamingfranken beschert hätte. Mit Paypal ein bisschen Guthaben überweisen, und schon telefoniert man via Wifi weltweit zu Spottpreisen. Gäbig!
Woche 11: 01.06. – 07.06.2013: Schnipseln, bis das Gemüse jammert
Wer schon einmal in oder vor einem Zelt eine Ratatouille vorbereitet hat, weiss, dass dies eine einigermassen herausfordernde Beschäftigung ist. Auch steht Menschen, die sich nicht karnivor ernähren, nicht immer der Sinn nach auswärtiger Verpflegung in Ländern, wo die Menukarte einem Abbild des jeweiligen religiös, politisch oder ökonomisch opportunen Tiers gleicht. Umsomehr weiss man also die entscheidende Küchenhilfe zu schätzen: Das Schneidbrett! Und da man im Rucksack oder in der Velotasche gerne Platz und vor allem Gewicht spart, kommt die Outdoor-Variante gerade richtig – klein, dünn und praktisch zu verstauen. Von Zeit zu Zeit darf man darauf sogar mit dem Essen spielen, wie beispielsweise bei einem Kilometer-Jubiläum:
Woche 10: 25.05. – 31.05.2013: Oh Moskitonetz, wir vermissen dich!
Bisher sind wir mit unserem Material rundum sehr zufrieden, weder haben wir etwas Elementares vermisst noch sind allzu unnütze Dinge mit dabei. Einzig die Daunensocken und der Gürtel mussten über die Klippe springen und fanden in Cornelias Koffer den Weg zurück in die Heimat. Ab den griechischen Stränden wurden wir dann aber schmerzlich daran erinnert, dass das Reise-Moskitonetz beim Packen ausgeschieden war. Trotz seiner kompakten Grösse waren wir der Überzeugung, es bis Südostasien noch nicht dringend zu benötigen. Fehlentscheidung! Die lästigen Stechmücken werden immer zahlreicher, selbst in der Stadt bleibt man nicht verschont. Mangels Netz greifen wir zu einer Alternative und keulen die Biester per Nervengas. Ha!
Woche 9: 18.05. – 24.05.2013: Rucksack reloaded: Ultrakompakt. Ultraleicht.
Wir sitzen ja nicht tagein, tagaus auf dem Velo. Mal an einem Ort nicht gleich nach einer Nacht wieder packen zu müssen, ist nach einigen Wochen unterwegs ein schönes Gefühl. Doch einfach auf der faulen Haut zu liegen, behagt uns dann doch nicht. Also los zu Fuss! Dafür sind die Velotaschen alles andere als ideal. Da packen wir unseren Sea to Summit Ultra-Sil Dry Daypack aus – keine 100 Gramm schwer und kompakt verstaut in einem unserer Schuhe. Einen Schönheitspreis gewinnen wir damit nicht, aber hey: Form follows function, oder?
Woche 8: 11.05. – 17.05.2013: Schöner sitzen mit dem Relags Sitzkissen
Ist man ein, zwei Wochen auf Ferienreise, dann wählt man ein Picknickplätzchen mit Bedacht: Stimmt die Aussicht? Steht eine hübsche Sitzbank zur Verfügung? Stört niemand das Glücksgefühl der verdienten Pause? Ist man jedoch länger unterwegs, rücken diese Fragen allmählich in den Hintergrund. Ist es Zeit für Pause, dann stoppt man und fertig. Mitten auf der Baustelle, Tankstelle, im Gestrüpp. Jünger werden allerdings auch wir nicht, ein bisschen Puffer unter dem Po kann da nicht schaden. Unser Luxus ist wenige Gramm schwer, kostet nicht viel mehr als einen Kaffee und macht den Stopp zur Wohlfühlpause: Das Relags Sitzkissen! Damit können wir es nicht nur besser, sondern auch länger. Und eine Aussicht wie beispielsweise auf den Berg Athos unter einem knorrigen Olivenbaum verbuchen wir als Pluspunkt.
Woche 7: 04.05. – 10.05.2013: Mammut Air Pillow Komfort Pute
150 Gramm Luxus, das aufblasbare Kissen von Mammut. Immer mehr zieht es uns nun – mitten in der Wildnis oder an einem einsamen Strand – ins Zelt statt ins Mietbett, und so ein bequemes Kissen ist halt doch etwas Schönes! Ideal für den Blick in die Sterne oder aufs rauschende Meer. Aufgeblasen in wenigen Sekunden, zusammengerollt ebenso schnell. Und der flauschige Bezug kann zum Waschen abgenommen werden. Ein Hoch auf das Air Pillow!
Woche 6: 27.04. – 03.05.2013: Sonnenbrillenset Rivera
Die Sonne scheint um die Wette, ohne Brille geht da nichts! Gegen Abend jedoch hat der normalsichtige Teil unserer Reisegruppe auf dem Velo ein doppeltes Problem: Mit Sonnenbrille verschwindet die Welt in der Dunkelheit, ohne hingegen werden die Augen zu einem Insektenfriedhof. Kein Problem mit dem Brillenset Rivera: Flott die gelben Gläser aufgesetzt und die Sicht ist besser denn je. Denn so scheint selbst abends und bei Regen für frau noch die Sonne: Schöner als die Realität!
Woche 5: 20.04. – 26.04.2013: Booking.com
Der Gewinner dieser Woche passt zwar nicht ganz in die Kategorie Ausrüstungsgegenstand, kriegt unsere Wochenauszeichnung dennoch mit Fanfarenklang! Noch treiben wir uns ja mehrheitlich in recht touristischen Gegenden herum und die Unterkünfte sind dank Nebensaison unschlagbar günstig. Zeltplätze hat es selten, so dass wir ein Bett (und eine warme Dusche) dem Campieren vorziehen. Vor allem, wenn das Boutique-Hotel nur so viel kostet wie der Platz bei Mister Zeck & Co. Unser bestes Pferd zur Suche der passenden Bleibe: Booking.com, so einfach und treffsicher findet man ein Zimmerchen nirgendwo sonst.
Woche 4: 13.04. – 19.04.2013: City Navigator Europe
Grossartig verfahren konnten wir uns bisher noch nicht – denn beliebig viele Streckenvarianten haben wir zumindest an der kroatischen Küste nicht. Wer nun glaubt, wir würden Karten und vor allem unser GPS nicht brauchen, liegt komplett falsch. Insbesondere letzteres hat uns schon überraschend oft wertvolle Dienste geleistet: Um an eine bestimmte Adresse zu gelangen, aus einer grösseren Stadt herauszufahren, ein angepeiltes Hostel oder Restaurant zu finden oder um zu checken, ob die anvisierte Abkürzung oder Nebenstrasse nicht doch irgendwann plötzlich zur Sackgasse wird… Nach einer mittelgrossen Leidensgeschichte mit Garmins City Navigator Europe (die Karte funktionierte erst nicht richtig) geleitet uns das Gerät fast immer sicher ans Ziel. Dass die Route ab und zu über eine Treppe führt und die Benutzerfreundlichkeit der BaseCamp-Software irgendwann in den 1990ern stehengeblieben ist, nehmen wir gelassen zur Kenntnis.
Woche 3: 06.04. – 12.04.2013: Ein Hoch auf Tempo-Taschentücher!
Unsere Materialliste hat sich bisher bewährt, Taschentücher hatten wir allerdings viel zu wenige für das nasskalte Wetter. Im Coop Scuol rüsteten wir auf – ausser riesigen Familienpackungen gabs nur Tempo sanft und frei in vernünftiger Grösse. Ein Glückstreffer, an dessen „Verwöhnbalsam“ wir nun regelmässig schnuppern! Zuerst bei Kälte, dann bei Pollenflug.
Woche 2: 30.03. – 05.04.2013: The Buff
Immer noch ists kalt – es gilt, neben den Füssen auch den Kopf vor der Kälte zu schützen. Wie ginge das besser als mit dem vielseitigen Buff aus Merinowolle. Mal als Halstuch, mal als Ohrenwärmer, mal als Mundschutz gegen Zugluft oder auch komplett als Kopftuch (für den Iran :-))!
Woche 1: 23.03. – 29.03.2013: Die Füsslinge
Ein Hoch auf die Neopren-Schuhüberzieher von Löffler! Unter 10°C wird es selbst mit dicken Merinosocken nach ein paar Stunden ungemütlich kalt an den Füssen. Bei Regen noch schneller. Dann einfach „im Minimum e Gummi drum“ und weiter gehts. Der Dank gilt meinen ehemaligen Gspänli bei Swisscom, mit deren Veloplus-Gutschein ich die Löffler in Ostermundigen erstanden habe. Merci!
2 Kommentare
Kurt Wulle
Mit dem BUFF könntest Du – falls kein Geld mehr vorhanden wäre – auch mal eine Bank überfallen. Aber dänn nid bim devoränne i´d Igangstüre donnere wil nüt gsehsch.
Kurt Wulle
Das Moskito Netz ist bereit für den Versand.