Südostasien
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Und es ward Stille
Unsere letzten chinesischen Yuan wechseln wir kurz vor der Grenze in laotische Kip und haben danach Faktor 1300 an Geld in der Tasche. Mit einem finalen chinesischen Schlemmermahl in den Bäuchen fahren wir an die Grenze, hoch über unseren Köpfen gondeln gemütlich ein paar dicke, schwarze Cumuli. Als wir unsere Velos am Grenzposten abstellen und es wie auf Knopfdruck herunterleert, sind wir dann aber doch etwas überrascht. Schnell flüchten wir ins Innere, erledigen innert Minuten die Ausreiseformalitäten und stehen dann mit allerlei Chinesen und Laoten unter dem Glasdach und warten, bis das Gewitter weiterzieht. Nachdem der Regen von „In-Sekunden-bis-auf-die-Unterhosen-nass“ in „Fieser-Sprüh-Niesel“ gewechselt hat, zaubern wir unsere Regenjacken aus der Tasche…
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1864 Kurven ins Paradies
Zwei Wochen nur dauert unser Kurzbesuch in Laos, die Hälfte davon verbringen wir im gemütlichen Luang Prabang. Umso mehr gelüstet es uns nach zwei Tagen auf dem Boot, wieder mal in die Sättel zu steigen. Früh aus den Federn, Power-Frühstück und schon stehen wir am Ufer des Mekong, bereit für die Überfahrt ins Land des Lächelns. Nur: Die laotischen Grenzbeamten schlafen noch! Zwar warten unten am Fluss schon die Fährboote, aber das kleine Büro, wo wir unseren Ausreisestempel kriegen sollen, ist noch verriegelt. Wir warten also erst mal – nicht umsonst behaupten böse Zungen, Lao PDR (Demokratische Volksrepublik Laos) hiesse nichts anderes als „Please Don’t Rush“. Etwas später queren wir…
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Uns laust der Affe!
Die Zeit ist vergangen wie im Flug! Und irgendwie auch nicht. Neun Monate sind wir nun unterwegs und es fühlt sich mittlerweile fast so an, als hätten wir nie etwas anderes getan als auf Rädern durch die Welt zu fahren. Vielleicht fragt ihr euch zwischendurch, wie es den zwei Verrückten auf dem Sattel eigentlich geht? Ob sie sich heimlich ins alte, komfortable Leben zurück wünschen? Das Gefährt am liebsten in ein Ecke schmeissen würden? Auch schon gefragt wurden wir, wie wir uns eigentlich motivieren, jeden Tag aufs Neue weiterzufahren? Die Antwort lautet: Gar nicht! Wie viel zusätzliche Motivation braucht es noch, wenn einem fast täglich vor Augen geführt wird, was…
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Tour-de-Burma in 20 Minuten
Der Thailänder ist ein festfreudiger Mensch. Egal, wer auf der Welt gerade etwas feiert – Weihnachten, Neujahr, chinesisches Neujahr, indisches Neujahr, islamisches Neujahr, und vermutlich auch orthodoxe Ostern und jüdisches Chanukka – der Thai ist dabei! Denn nichts kommt ihm gelegener als eine Ausrede, seinen Plastikstuhl herauszuräumen, den Billig-Whisky mit Sodawasser auf den Tisch zu stellen, ein paar Satay-Spiesschen auf dem Grill zu braten und die Musik (noch) lauter zu drehen. Als wir vor Weihnachten den ersten Thai mit einer roten Nikolausmütze orten und die Angestellten der Ladenkette Tesco Lotus als Weihnachtsfrauen und -männer verkleidet am Eingang posieren, haben wir noch ordentlich Mitleid. Erst als wir in völlig untouristischen Städten…
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Thailand im Zeitraffer
Verrrückt: In Ranong haben wir schon fast 2500 Kilometer auf thailändischem Boden erradelt. Bis zum Grenzübertritt nach Malaysia sollen nochmals rund 700 dazukommen. Damit legen wir im Königreich des Lächelns eine weitaus grössere Distanz als in China zurück – wer hätte das gedacht! Trotz 60-Tages-Visum, das wir sogar noch verlängern mussten: Wir könnten problemlos noch ein paar Wochen anhängen. Vielfältig das Land, freundlich die Menschen, lecker das Essen: Da wird es auch nach so langer Zeit nicht langweilig. Wir fahren vom Dschungel durch Zuckerrohr- und Sonnenblumenfelder, vorbei an Kokoszuckerfabriken, Meeressalinen und Garnelenzuchtbecken, sausen durch endlose Kautschuk- und Palmölplantagen, lassen uns vom Wind auf schmalen, palmenbewachsenen Küstensträsschen nach Süden tragen. Haben…